Die Malerin Hélène de Beauvoir lebte von 1910 bis 2001. Sie entstammt einer großbürgerlichen Familie, erlebte die gesellschaftlichen und politischen Veränderungen des 20. Jahrhunderts, kämpfte für ihre Ausbildung und für die Anerkennung ihres Berufs, verkehrte mit vielen berühmten Künstlern, Philosophen und Politikern aus ganz Europa und blieb zeitlebens ein offener und großherziger Mensch.
1928 Studium von Kupferstich und Grafik an der Kunstschule Rue de Fleurs. Lernt Geraldin Pardo (Gégé) und Jean Paul Sartre kennen.
1930 Aufnahme an die Kunstakademien „Colarossi“ und „Akademie Scandinave“
1932 Verdient sich ihr Studium in der Galerie Grüber.
1942 Hélène heiratet im Dezember in Lissabon Lionel de Roulet. Hélène lernt in Portugal Canto da Maya, Carlos Bothelo und Beuve-Méry kennen.
1945 Rückkehr nach Paris mit Lionel und Umzug nach Wien, wo Lionel Direktor des Informationsministeriums tätig wird.
1950 Umzug nach Mailand, wo Lionel das französische Kulturzentrum leitet.
1960 Lionel wird zum Direktor für Jugend, Sport und Volkskunst am Europaparlament in Strassburg ernannt und zieht für drei Jahre nach Scharrlachbergheim im Elsass.
1963 Umzug nach Goxwiller im Elsass
1936 Erste Einzelausstellung in der Galerie Bonjean, Paris, wo sie Pablo Picasso bei der Vernissage ermuntert: “Ihre Malerei gefällt mir!“
1942 Ausstellung in Leiria. Reiches malerisches Schaffen.
1943 Helene gestaltet große künstlerische Wandbilder und arbeitet mit Texten über die zeitgenössische Malerei, mit Buchbesprechungen und mit Illustrationen an der Zeitschrift “Afinidades, Revista de Cultura Luso-Francesa“ mit. Im Februar Einzelausstellung mit portugiesischen Landschaften mit Katalog im Nationalmuseum.
1945 Ausstellung in der Galerie Jeanne Castel in Paris: Portugiesische Volks - und Meerstücke.
1948 Ausstellung in der Galerie Brateau, Rue Bonaparte.
1951 Ausstellung von Ölgemälden und Kupferstichen in der Galerie 5 in Paris.
1952 Im Oktober/November Ausstellung von 9 Kupferstichen, Illustrationen zu „Alle Menschen sind sterblich“( Hélènes Lieblingsbuch) in der Buchhandlung „Le Fanal“. Außerdem schafft Sie 20 Aquarelle für den Roman „ Sie kam und blieb.“
1954 Ausstellung „Die Mondinen“ im Mai in der Galerie Greuze, Paris.
1955 Ausstellungen in den Galerien Millione und der Galerie Greuze in Paris sowie in Turin: "Moderne Malerei aus Frankreich und Italien".
1956 Ausstellung in der Galerie Creuze, Paris: „Kuben, Prismen und Kristalle“.
Weitere Ausstellungen: Galerie Synthese, Paris; Kunstkabinett Wirnitzer, Berlin; Galerie Millione, Mailand; Galerie Numero, Florenz; Institut Francais, Moguncia; Galeria de Cavallino, Venedig; Museum von Pistoia.
1960 Einzelausstellung von 25 Gemälden im Mai in der Galerie Synthese, Paris, Frucht von vier Jahren Arbeit über „Die vier Jahreszeiten“. Kupferstiche zum Buch von Amédéé Ponceau: „Paisagens e destinos balzaquianos“.
Das Museum für moderne Kunst, Paris kauft ein Gemälde von Hélène. Ausstellung von Gemälden im Salon de Mai, Saal der Meister. Ein Gobelin nach einem Bild von Hélène entsteht.
1961 Ausstellungen von Ölbildern in Frankfurt in der Galerie Hanna Bekker vom Rath und von Kupferstichen in Mexiko sowie Einzelausstellung in Cinquale (Italien).
1963 Ausstellung „Variationen über Venedig“ in der Galerie Syntese in Paris vom 8. bis 28. Februar. In der Zeitschrift „Les temps modernes“ Nr. 201 erscheint darüber der Artikel „Über die Malerei von Hélène de Beauvoir“ von Jean-Louis Ferrier.
1967 Ausstellung in La Haye in der Galerie „Nouvelles Images“. Im Oktober erscheint bei Gallimard die Luxusausgabe von „La femme rompue“ von Simone de Beauvoir, illustriert mit 16 Kupferstichen von Hélène.
Ausstellung von Illustrationen, Zeichnungen und Aquarellen in der Galerie Kiefer, Paris und in der Galerie Tandwerlin in Strassburg.
1968 Ausstellung von Kupferstichen und Aquarellen in der Galerie Einaudi, Mailand und in der Galerie „Die Insel“ in Hamburg zu der Th. Flemming die Einführung im Katalog schreibt. Hélène wird zum renommierten „Prix Marzotto“ eingeladen, die Ausstellung wird in Valdagno, Wien, Prag, Stockholm, Amsterdam und Paris gezeigt. Marzotto erwirbt Gemälde von Hélène. Ausstellung von Ölbildern in der Galerie Nanteshi, Tokio. Das japanische Fernsehen dreht eine Reportage in ihrem Atelier in Goxwiller.
1969 Im Wintergarten des Moulin Rouge, Paris stellt Hélène vom Oktober bis November 30 Arbeiten zum politischen Mai 1968 aus, die dann nach Rom ins Studio Hermes weitergehen.
1970 Ausstellung von Ölbildern, Gouachen und Kupferstichen in der Galerie Nateshi, Tokio. Hélène studiert in Tokio japanische Tuschemalerei sowie Aquarelltechnik. Auf der Schifffahrt von Yokohama nach Russland lernt sie Ludwig Hammer kennen. Eine lebenslang anhaltende Freundschaft entsteht. « C´est au cours de ce voyage que je rencontrai Ludwig Hammer qui m´organisa différentes expositions à l’étranger. Un ami très cher. »
1971 Ausstellungen in der Salon Ward Nasse Galerie in Boston, in der Galerie “ Die Treppe“ in Lahr und Aquarellausstellung in der New Side Art Galerie in Amsterdam.
1972 Ausstellungen in der Galerie „Delle Imagine Nuove“ in Mailand, im Studio Hermes, Rom, Collagen und Plexiglasarbeiten, in Amsterdam in der Galerie Magdalena Sothmann, Ölbilder, in der New Side Art Galerie, Amsterdam, Kupferstiche sowie Ölbilder in New York in der Salon Nasse Ward Galerie und in der Galerie „Die Treppe“ in Lahr. Hélène gründet ab November ein offenes Atelier für plastisches Gestalten in Montbeliard.
1973 Ausstellungen in der Ward Nasse Galerie in New York, im Studio Hermes in Rom, in der Galerie Magdalena Sothmann, Amsterdam, im Casa Rossel in Montbeliard im Juni Skulpturen aus Eisen und Plexiglas.
1974 Einzelausstellung in New York in der Ward Nasse Gallery. Studienreise an die Ostküste der USA. Ausstellung in der Galerie Montjoie in Brüssel.
1975 Große Retrospektive im Kunstpalast Brest mit Hunderten von Bildern von 1953 bis 1975 in verschiedensten Techniken. Jean Paul Sartre schreibt zu diesem Anlass sein berühmtes Vorwort zum Ausstellungskatalog. Beteiligung an den Kollektivausstellungen in Ward Nasse Lincoln, New York und dem 6. Internationalen Graphiksalon in Bayeux außerdem Einzelausstellung in der Stadtgalerie Esch-sur-Alzette in Luxemburg.
1976 Einzelausstellung im Kantonmuseum Lausanne. Beteiligung an der Kollektivausstellung in Ward Nasse Lincoln, New York
1978 Ausstellung mit dem Titel „ Blicke einer Frau auf die Welt des Mannes“ in der Galerie des Futurs in Paris mit Gemälden die zwischen 1975 und 1977 entstanden. Studienreise nach Kreta. Gründung des Centrum Flora Tristan für misshandelte Frauen und Jugendliche, dessen Präsidentin sie von 1977 bis 1983 ist.
1979 Einzelausstellung in New York in der Ward Nasse Gallery. Studienreise an die Ostküste der USA.
1980 Einzelausstellung in New York in der Ward Nasse Gallery.
1981 Ausstellung „Träumereien über Venedig“ im Instituto de la Italia, Strassburg.
1982 Ausstellung von Zeichnungen und Kuferstichen in der Galerie „La Passerelle“ in Paris.
1983 Ausstellung von Aquarellen in der Galerie Hammer, Weiden, Bayern und in Kyoto, Japan.
1984 Ausstellung von Ölbildern in der Galerie Calart, Art contemporain, Luis Callejo. Ausstellung von Acrylbildern und Aquarellen im Stadtmuseum Arcola, Italien und in der Galerie Falsted in Copenhagen.
198 Im Centro Audiovisual Simone de Beauvoir, Paris, Ausstellung von Ölbildern
1986 Einzelausstellung vom 18. Februar bis 7. März im Ministerium der Frauen in Paris. Ihre Schwester sowie die Ministerin Yvonne Roudette eröffnen die Ausstellung. Simone stirbt am 14. April während Hélène in Amerika ist.
1968 Ausstellungen von Aquarellen im Centro Jugoslavo, von gravierten Acrylscheiben in Saint- Avold, Frankreich, an der Universität in San Francisco in den USA und in der Galerie Pospiczik in Regensburg, Bayern.
1987 Ausstellungen in Madrid und im Palacio de Fefinanes, Cambados, Spanien. In Rom beteiligt sich Hélène an der Ausstellung „Sartre und die Kunst.“
1988 Große Retrospektive in Sarlat, Frankreich. Ausstellung von Ölbildern beim Festival von Sarlat.
1990 Im November stellt Sie Ölbilder, Aquarelle und Graphiken in der Association 29 in Brüssel aus.
1991 Ausstellungen im europäischen Kulturinstitut in Brüssel und Paris.
1992 Beteiligung an einer internationalen Ausstellung der UNESCO
1993 Ausstellung von Graphiken und Zeichnungen in Pré Saint-Gervais, von Acrylbilder im Kulturzentrum von Piombino. Ausstellung in der Galerie Hammer, Regensburg sowie im Rathaus von Saint Gilles in Brüssel.
1994 Hélène gewinnt den Regner Graphikpreis Ville d’Avray. Ausstellungen von Ölgemälden im Französischen Kulturinstitut, München und in der Galerie Hammer, Regensburg. Ausstellung von Kupferstichen und Zeichnungen in der Galerie „La fourmi ailée“, Paris. Hélène illustriert mit 6 Kupferstichen einen Gedichtband von Frédéric Parcheminier.
1995 Hélène stellt Ölbilder und Aquarelle im Maecenas-X Centrum in Pilsen aus.
Große Ausstellung der Stadt Aveiro und der Universität von Aveiro, ein Teil der ausgestellten Bilder bleibt als ständige Leihgabe im Sala de Hélène de Beauvoir. Es erscheint ein umfangreicher Katalog (120 Seiten) nach Interviews von Universitätsmitarbeitern in Hélènes Atelier in Goxwiller, Elsass.
2007 Ausstellung des Werks von Hélène in der Städtischen Galerie Erlangen.
2008 Ausstellung in der Fasanengalerie, Berlin.
2008 Ausstellung im Institut français,Berlin.
2009 Ausstellung im Frankfurter Kunstkabinett Hanna Bekker vom Rath, Frankfurt.
2010 Ausstellung in der Galerie II Quadro, Aachen.
2010 Ausstellung im Gartensaal des Deutsch-Französichen Kulturinstitutes, Aachen.
2010 Ausstellung anlässlich des 100. Geburtstages in der Galerie Hammer, Regensburg.
2011 Ausstellung im Foyer des Internationalen Hauses in Nürnberg
2014 Ausstellung Hélène de Beauvoir (1910 - 2001) „Das malerische Lebenswerk“ im Institut Français, München.
2018 Ausstellung Hélène de Beauvoir. Künstlerin und engagierte Zeitgenossin im Musée Würth France Erstein
Karin Sagner (Hrsg.). Die Malerin Hélène de Beauvoir. Das Talent liegt in der Familie. Mit Beiträgen von Ludwig Hammer, Bernhard Lübbers, Margarethe Murtfeld. München: Hirmer Verlag, 2014. ISBN: 978-3-7774-2169-8
Hélène de Beauvoir. Souvenirs. Librairie Séguier, 1987. ISBN 2- 906284-30-0. Autobiographie von Hélène de Beauvoir, in der sie nicht nur über ihr Leben als Malerin, den Clan ihrer Schwester und die vielen Reisen an der Seite ihres Mannes sondern auch über ihre persönlichen Bekanntschaften mit großen Künstlern wie Albert Camus, der ihr das Buch “Le mythe de Sisyphe“ widmet, sowie Picasso, Dos Passos, Aragon, Elsa Triolet, Francis Poulenc, Darius Millaud, Leprince-Ringuet, Daniel Rops, Renauld, Merleau-Ponti, Giraudoux, René Maheu, Jean Luis Barrault, Dino Buzzati, Fernand Léger, Maria Callas, Jean Cocteau usw. erzählt.
Die deutsche Übersetzung erschien 2014 im Elisabeth Sandmann Verlag.: Karin Sagner (Hrsg.). Hélène de Beauvoir - Souvenirs - Ich habe immer getan, was ich wollte. ISBN 978-3-938045-89-3
Pedro Calheiros (Hrsg.). Katalog der Ausstellung “O bello ver de Hélène Beauvoir“ Malerei und Zeichnungen von 1940- 1945. Universität von Aveiro.