Volker Püller - Leben und Werk / zurück zu den Werken
Volker Pfüller wurde 1939 in Leipzig geboren. Er studierte an der Kunsthochschule Berlin Weißensee. 1990 wurde er als als Gastprofessor für Illustration an die GHK Kassel und 1991 Professor für Bühnenbild an die Kunsthochschule Berlin Weißensee berufen.
1997 erhielt er einen Ruf als Professor an die Leipziger Kunsthochschule: Dort übernahm Volker Pfüller die Klasse für Illustration, die er bis zur Emeritierung 2004 leitete. Bis heute ist er mit seiner Arbeit prägend für hervorragende Namen der deutschen Grafik- und Illustratoren-Szene.
"Sucht man so etwas wie das Gravitationszentrum nicht nur der Leipziger, sondern der deutschen Nachwende-Illustratoren-Szene, landet man ziemlich folgerichtig bei Volker Pfüller." stellt Nils Kahlefendt im Deutschlandfunk am 12. März 2016 fest.
Seit 1997 Professor für Illustration an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, wo er 2005 emeritiert wurde.
Volker Pfüllers besondere Liebe gilt dem Theater. Als Bühnenbilder und Kostümbildner hat er an vielen europäischen Opern- und Theaterhäusern gearbeitet.
Er arbeitete in mehr als 50 Inszenierungen als Bühnenbildner mit vielen bedeutenden Regisseuren, darunter Adolf Dresen, Dieter Dorn, Alexander Lang, Thomas Langhoff und Alexander Stillmark am Deutschen Theater Berlin, an der Volksbühne und am Schiller-Theater der Hauptstadt, an den Münchner Kammerspielen, am Münchner Volkstheater, am Thalia Theater Hamburg, an der Staatsoper Stuttgart, am Theater Heilbronn, am Landestheater Linz, an der New Israeli Opera Tel Aviv und beim Maggio Musicale Fiorentino (Italien).
Er entwarf Theaterplakate und illustrierte zahlreiche Bücher. Volker Pfüller gestaltete zahlreiche Ausgaben der "Tollen Hefte" und Ausgaben mit Originallinoldrucken, die bei Lubok erscheinen.
Eine ganze Riege von Illustratoren
Bei Volker Pfüller studierten u.a.: Anke Feuchtenberger, Kitty Kahane, Henning Wagenbreth, Atak, Thomas Müller, Kattrin Michel, Christoph Feist, Gerda Raidt, Katrin Stangl, Philipp Stölzl.
Damit hat Pfüller in Leipzig Schule gemacht, und das im Wortsinn: In den folgenden zehn Jahren bildete er eine ganze Riege von Illustratoren aus, die seine herbe, in Farbe und Form expressive, an der Avantgarde der 20er-Jahre geschulte Art des Erzählens aufnahm und weiterentwickelte. Was sie eint, ist bildnerischer Gestaltungswille und sicheres Gespür für Breitenwirkung - ohne Kompromisse an Gefälligkeit einzugehen.
Nicht wenige sind - wie Henning Wagenbreth in Berlin, Anke Feuchtenberger in Hamburg, ATAK in Halle oder sein Nachfolger Thomas Müller - heute selbst Professoren. "Meine Familie" nennt Pfüller unsentimental all jene, die auf seinen Schultern stehen. Eine Gruppe, die, wie Andreas Platthaus zu Pfüllers 70. Geburtstag schrieb, "mit mehr Recht als die Maler den Beinamen 'Leipziger Schule' tragen sollte".
Doch um Stil ist es Pfüller nie gegangen. Sein Pfund war das Insistieren auf Qualität, die Förderung individueller Ausdruckskraft.
"Das habe ich schon in Berlin gemerkt: Dass viele junge Leute mit sich selbst gar nicht befreundet sind in dem Sinne. Dass man weiß, wer man ist. Und was man wirklich für Qualitäten hat. Und was man für Schwächen hat und dergleichen. Das ist für mich keine Stil-Frage. In dem Sinn habe ich das auch nicht angestrebt, dass also eine 'Volker-Pfüller-Schule' entsteht. Aber was das Denken und die Auffassung betrifft, denke ich schon, dass ich in Leipzig da ein paar Spuren hinterlassen habe."
Quelle: Nils Kahlefendt: "Leipziger Schule: Unterwegs in der Illustratoren-Szene der Buchstadt" Nils Kahlefendt, Deutschlandfunk, 12.03.2016